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Gesundheit der Frauen im Yoga

  • von Olga Illichova
  • 30 Jan., 2018

Frauen im Yoga

„Dank geistiger Praxis ist es möglich, eine göttliche Weiblichkeit in sich selbst zu entwickeln und das innere Licht zu entflammen, das zu einem Segen und einem Leuchtturm für uns, unsere Umgebung und die ganze Welt wird“.


In den Texten von Schakti werden Frau und Erde gleichermaßen als Quelle der Energie, der Lebenskraft, des physischen und geistigen Wohlergehens verehrt. In der hinduistischen Tradition wird die Yoginja (fortgeschrittene Yoga-Frau) durch Yoga-Schakti – Kundalini sowohl durch Kräfte, die sich in verschiedenen Chakras (weibliche Götter) befinden, repräsentiert. Die Yoginja besitzt die Kraft des Yogas selbst und kann sie in den andren Menschen erwecken, dabei kann sie das nicht nur im Allgemeinen sondern auch in jedem Bereich des Körpers und des Geistes tun. Der Zustand der weiblichen Psyche ist der Zustand und die Energie der ganzen Welt. Der Yogi Bhadschan betonte, dass die ganze Menschheit durch die Vervollkommnung und durch die geistige Harmonie einer Frau erhoben werden kann.

Trotzt der Tatsache, dass heutzutage viel mehr Frauen als Männer sich für das Yoga interessieren, spricht die Quantität nicht für Qualität. Frauen legen bei Yoga oft mehr Wert auf die Form und nicht auf den Inhalt. Für viele Frauen wird das Yoga nicht zur Philosophie und Lebensart, sondern ersetzt lediglich die Fitness. Bei den Männern sieht es etwas anders aus, da sie die Neigung haben, alles zu analysieren und zu überdenken („wozu mache ich Asanas?“, „wofür ist Pranayama?“, „was bringt die Meditation“ usw.), die Information zu studieren. Frauen können die Yogastunden besuchen, um geistig abzuschalten, die „emotionale Batterie“ aufzuladen und sich einfach zu unterhalten. Dies kann man durch den Unterschied im Denken von Frauen und Männern erklären. Wenn ein Junge irgendein interessantes Zeug bekommt, wird er es mit Sicherheit auseinandernehmen, um zu erfahren, was dahinter steckt, wie der Mechanismus funktioniert; ein Mädchen dagegen gibt sich zufrieden, wenn man ihr erklärt, wofür dieses Zeug gedacht ist, und wird höchstwahrscheinlich nicht daran denken, es auseinanderzunehmen. Das bedeutet aber nicht, dass das Denkapparat von einem der beiden besser ist, denn eine hochentwickelte Person die Eigenschaften beider Geschlechter besitzt, was sie zur einer ganzen Person macht. Eine weise Yoga- Lehrerin strahlt nicht nur die äußere Schönheit aus, sondern auch den tiefen inneren Frieden, eine solche Lehrerin wird im Stande sein, die Weltansicht vieler Frauen, die zu Yoga aus unterschiedlichsten Gründen gekommen sind, die nichts mit Bewusstsein zu tun haben, zu ändern und den Pfeil der Entwicklung in die richtige Richtung zu lenken…

Für die eigene Entwicklung sowie die Entwicklung der anderen ist es förderlich, solche Eigenschaften wie Mitleid (nicht zu verwechseln mit Miterleben) und Bewusstsein in sich selbst zu entfalten. Wir denken oft daran, dass viele dermaßen blind oder taub sind, dass sie es nicht schaffen werden, in diesem Leben zu „erwachen“. Dies geschieht nur deswegen, weil wir selbst noch nicht bereit sind, uns aktiv zu transformieren und folglich die eigentliche Realität zu ändern. Glauben Sie an die Leute, entdecken Sie in Ihnen die Fähigkeit, in jedem das reine Potenzial und den göttlichen Funken zu sehen. Wir wissen nicht um die Entwicklungsgeschwindigkeit jeder Seele konkret, da sie einmalig und einzigartig ist. So „geben Sie doch Holz ins Feuer“, indem sie an den Menschen glauben! Manchmal genügt ein kleiner Ruck, damit der Mensch beginnt, sich nach vorne zu bewegen. Denken Sie auch nicht, dass Ihr Leben unbedeutend ist und dass Sie durch Ihr Wirken nichts ändern können. Ohne einen Tropfen ist ein Krug nicht mehr voll….

Der aufgewachte Geist- Botchitschita-wird nicht durch Ursachen gebildet und nicht durch Umstände zerstört. Er wurde nicht von geschickten Buddhas geschaffen und nicht von den klugen Lebewesen erfunden. Er ist von Anfang an in dir wie dein natürliches Eigentum vorhanden“

Padmasambhawa

Gerade das weibliche Herangehen an das Yoga kann neue Seiten in diesem „männlichen“ System der Vervollkommnung entdecken. Das weibliche Herangehen ist die Methode der Energie, die Eigenschaft, die Realität intuitiv zu begreifen (z. B. in die Asana „einfließen“). Das männliche Herangehen ist die Methode des Bewusstseins, diese Methode basiert oft auf dem Einhalten der bestimmten Instruktionen entsprechend dem vorhandenen Wissen (mit Kraft und laut einem Lehrbuch Asanas ausüben). Damit möglichst ganz viele Menschen den Sinn der Yogapraxis verstehen können, muss man nach verschiedenen Methoden suchen. Der Buddha schaffte unterschiedliche Lernmethoden, die so genannten „Tore von Dharma“, um den Weg der Befreiung allerlei Leiten zu zeigen. Gerade die weibliche Fähigkeit „sich anzupassen“ kann hilfreich sein, den Zugang zu der konkreten Person zu finden, statt zu meinen, „es wäre nicht meine karmische Person“. Es spiel keine Rolle, ob Sie eine karmische Verbindung zu diesem Menschen haben, wenn Sie ihm helfen können zu evolutionieren. Früher gab es keine Verbindung, dann soll sie jetzt entstehen……

 


In dem Werk „Das Lied von Sohadschio“ gibt es folgende Verse:

Im Traum ist sie im leeren Himmel des Göttlichen;

Aufgewacht erinnert sie sich an das Göttliche.

Egal was sie sagt – es sind die Wörter des Göttlichen.

Sie praktiziert eine wunschfreie Treue.

Sohadschio war eine Sannjasinnin, eine Nonne. Buddha nennt die Leere „Nirwana“, Schankara bezeichnet Nirwana als „ein angefüllter Zustand“, und Sohadschio hat sie vereint. Sohadschio wurde zur Brücke. Nach dem Aufwachen erinnert sie sich an das Göttliche: das, was im Traum als leerer Himmel existierte, wurde in Realität angefüllt. Das Dasein ist eins. Wir sind in zwei Zuständen – im Traum und Erwachen: der Mensch, der gerade träumt, findet, dass dies der Zustand der maximalen Ruhe ist, der Mensch, der beim Erwachen das Dasein wahrnimmt, findet, dass dies die maximale Seligkeit ist. Im Traum wird die Seligkeit zur Ruhe, beim Erwachen wird die Ruhe zur Seligkeit.

Buddha saß im Schweigen unter dem Baum Bodhi. Er durchlebte das Dasein als die Leere. Tschajtanja tanzte im Dasein, er erblickte das Dasein als Erwachen. Die beiden durchlebten das Gleiche aber in unterschiedlichen Dimensionen. Mit geschlossenen Augen durchlebt man das Dasein als Leere, mit den offenen Augen empfidet man dieses endlose Daseinsspiel als „ein angefüllter Zustand“. Sohadschio sagt, dass Budda Recht hat und dass Schankara Recht hat. „Ich habe das Dasein von beiden Seiten durchlebt und verstanden, dass es nicht aus zwei Teilen besteht. Zwei sind in der Realität eins. Das sind zwei Seiten. Wenn wir die Augen schließen, dann ist drinnen eine Leere, wenn wir die Augen öffnen, spüren wir die Ausstrahlung des angefüllten Zustandes“.

 

Dharma von Buddhas ist so, dass Dharma

Mit Hilfe von zehn Tausenden Tricks gepredigt wird,

den Umständen folgend.

Diejenigen, die nicht lernen, sind unfähig sie zu verstehen.

Doch Sie wissen bereits wie man den Tricks von Buddhas,

den Weltenlehrern, folgt.

Und (Sie) haben keine Zweifel.

Erwecken Sie in Ihren Herzen eine große Freude.

Und wisst, dass Ihr zu Buddhas werdet!

 

Sutra über die Lotosblume von Wunderbarer Dharma

 

Natürlich ist es für Frauen, genauso wie für Männer, nicht leicht, ein Mitglied der Gesellschaft zu sein und gleichzeitig den Yoga-Weg zu verfolgen. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange Sie bereits Yoga ausüben, die Hindernisse werden bei unterschiedlichen Abschnitten auftreten. Wenn Sie beginnen, eine Instabilität, Kraftverlust oder Zweifeln in sich zu spüren, erinnern Sie sich daran, welche Schwierigkeiten und welche Hindernisse andere Praktizierende überwunden haben, lesen Sie die Lebensgeschichten der großen Yoga-Männer und -Frauen.

Zur Inspiration kann man die Geschichten über die berühmten buddhistischen Yoginjas lesen. Deren Leistungen sind dermaßen hervorragend, dass sie einem unreal erscheinen.

Matschig Labdron ist die legendäre tibetische tantrische Yoginja, Erfinderin der Tschod-Übungen. Matschig lebte zur Zeit von Marpa und Milarepa. Diese Yoginja erreichte die Befreiung durch das Praktizieren und bekam eine spontane Erfahrung der Vernichtung der vier Demonen des Egos. Matschig Labdron gilt als Reinkarnation von Esche Zogjal, der Frau von Padmasambhawa, des großen Lehrers im VIII Jahrhundert, der das Buddhismus nach Tibet brachte. Die Geschichte von Esche ist ebenfalls interessant und inspirierend. Padmasambhawa hatte die zweite Frau, Mandarawa, die zur Königin von Sidhas wurde. Bekannt sind auch ihre zahlreichen Reinkarnationen in Gestalt von anderen Yoginjas. In Gestalt von Matschig Druppej Gjalmo offenbarte sie der Welt die Praxis von Buddha „das grenzenlose Leben“. Ebenfalls bekannt sind die Geschichten von den buddhistischen Yoginjas Nangsa Obum und Aju-Khadro.

Im Dschajnismus (alte dharmische Religion) heißt ein Mensch, der die Erleuchtung durch Askese erlangt hat und der zum Vorbild und Lehrer für alle wurde, die die geistigen Lehrmeister suchen, Tirthankara. Man glaubt, dass Tirthankaras solch niedrige Gefühle wie Wut, Stolz, Betrug und Begierde überwunden haben und eine Furt üben den „Fluss der menschlichen Amut“ gebaut haben. Am Ende des Lebens erlangen sie die Befreiung von der Wiedergeburt. Der letzte Tirthankara, der 24. Im unseren Halbzyklus, war der Lehrer Mahawira (599-527 v. Chr.), seine Existenz gilt als historisch bewiesen. Schwatambare (Vertreter eines der beiden Hautpzweige) glauben, dass der 19. Tirthankara eine Frau war (Mallibaj, bekannt als Malinath). Laut der dschajnischen Lehre wurde sie zu Siddha, indem sie ihr Karma völlig abgeworfen hat. Mallibaj wurde in der Stadt Mihil in der Dynastie Ikschwaku geboren. Ihr Vater – König Kumbha, ihre Mutter - Königin Prabhawati. Der nächste Tirthankara wird in 81 500 Jahren geboren.

Buddha wusste, dass wenn er die Frauen einweihen wird, werden Frauen und Männer zusammenkommen und damit Probleme entstehen: Männer werden sich in die Frauen verlieben, was sie dann von der Praxis abhält und in die „Leidenschaft“ einsinken lässt. Männer werden es kaum schaffen, sich fern von Frauen zu halten. Eben aus diesem Grund wollte er keine Frauen als Schülerinnen haben, und nicht deswegen, weil sie weniger fähig und entwickelt wären. Im Vorwort zu dem Text „Der Goldene Rosenkranz, der Nektar enthält“ spricht Esche Zogjal so über sich und Padmasambhawa:

„Ich diente ihm als Frau und Wegbegleiterin. Einmal während meines Aufenthaltes in der Höhle Tidro wurde mir der Sinn des Geheimen Unübertroffenen Herzlichen Wesens der Großen Vollkommenheit zugeteilt und von mir verstanden. Dank der Ansicht erreichte ich den natürlichen Zustand als das direkte Erlebnis und nicht als eine theoretische Vermutung“.

Das Beispiel dieser tibetischen Fürstin bestätigt, dass Frauen gleich wie Männer eine Erleuchtung erlangen können, da der erleuchtete Zustand des Geistes weder männlich noch weiblich ist.

Weiter möchte ich über einige moderne Yoginjas erzählen, die einen großen Beitrag bei der Verbreitung von Yoga geleistet haben.

 

Indra Dewi (Eugenia Wasiljewna Peterson; 12 Mai 1899, Riga – 25 April 2002, Buenos-Aires, Argentinien) – eine der ersten Yoga-Frauen, hat Yoga in verschieden Ländern der Welt populär gemacht. Ihr Lehrer war Tirumalaj Krischnamatscharja (Lehrer Ayengara). Sie wurde 103 Jahre alt.

 

Gita Ayengar – ältere Tochter von B.K.S. Ayengar. Nachdem sie 35 Jahre lang intensiv Yoga praktiziert hatte, wurde sie zur treuen Helferin des Vaters bei dem Weitergeben seines Wissens. Sie hat ein Diplom in Ayuwerda (wedische Medizin), sie besitzt tiefe Kenntnisse in Sanskrit und in großer Meisterschaft der geistigen Schriften auf dem Gebiet der indischen Philosophie. Sie ist die Autorin vom berühmten Bestseller-Buch „Yoga – ein Schatz für Frauen“ und von verschiedenen Artikeln. Sie tritt auch sehr oft vom Publikum auf.  In ihrem Buch erklärt Gita ganz genau die Techniken der Ausübung von graziösen und zugleich schweren Bewegungen, einschließlich Pranajama, verbindet die Kenntnisse von Yoga und Ayuwerda, zeigt die praktischen Schritte, die zur Entwicklung vom rein Physischen zu der höheren Ebene des Bewusstseins führen.

 

Kali Ray – Amerikanerin, die das Tri-Yoga-System entwickelt hat, das Yoga für das Erreichen von Dreieinheit Sat-Chit-Ananda (Dasein, Bewusstsein und Seligkeit). Ihr Guru wurde Swami Satchitananda. Während der Meditation (was sie seit Kindesbein gemacht hat) begann ihr Körper plötzlich unbekannte Übungen auszuführen. Nach der Feststellung der Tatsache, dass diese Übungen den Asanas von Hatha-Yoga sehr ähnlich sind, beschloss die junge Frau, dass sie verpflichtet ist zu verstehen, was für ein Wissen ihrem Körper offenbart wurde. Nach der dreijährigen Meditation wurde das System der Praxis von Asanas, Krijas, Pranajamas und Mudras zusammengestellt. Kali Ray betrachte das Tri-Yoga nicht als ihre eigene Leistung, sondern als Wissen, dass sie dank Kundalini erhalten hatte. Über sich selbst sprach Kali sehr oft in dritter Person.

 

NIrmala Shriwastawa (1923 – 2011), mehr bekannt als Shri Matadschi Nirmala Dewi. Im Jahre 1970 gründete sie die Bewegung vom Sahadscha-Yoga (Meditationsmethode, die zur Herstellung des inneren Gleichgewichts zwischen dem physischen, emotionalen und mentalen Zustand eines Menschen sowie zur Erhaltung der realen Erfahrung des Selbstbetrachtens dient).

Bei der Suche nach der Antwort auf die Frage „warum es so gut wie keine bekannten weiblichen Meister gibt, warum keine Frau eine Religion gegründet hat und die heiligen Schriften auch von Männern geschrieben sind?“ bin ich auf einen für mich interessanten Standpunkt. Dem zufolge realisieren sich Frauen oft durch die Hingebungsgabe, deswegen werden sie treu und zu Schülerinnen von begrenzten Höhen. Für einen Mann ist es leichter, ein Meister zu sein als ein Schüler, denn dafür muss er bescheiden sein. Er kann meditieren, hat aber Schwierigkeiten beim Beten. Beim Meditieren vernichtet er das Ego (für einen Mann ist es schwer, das zu machen, aber nicht schwer, das Ego zu töten). Ein Mann verbrennt im Feuer der Meditation das Ego, neigt sich aber nicht zu Füßen von irgendjemanden.

Das Fehlen von Ego hat zwei Formen. Der eine Weg besteht darin, es zu verbrennen, der andere – es abzugeben. Eine Frau kann das Ego benutzen und es zum Mittel machen, kann es abgeben, ohne es zerstört zu haben. Die logischen Schlussfolgerungen sind typisch für Männer, denn deren Verbindung verläuft durch den Intellekt, sie suchen nach Beweisen um Vertrauen zu schaffen. Eine Frau sieht, in ihrem Herzen entsteht eine Welle, die genug fürs Entstehen vom Vertrauen ist. Diese Welle ist für sich bereits ein Beweis. Diejenige, die durchs Meditieren ihr Ziel erreichen, werden zu den Meistern; diejenigen, die den Weg der Liebe gehen, können zu Schülern, treuen Wegbegleitern werden. Denn man kann nicht die Liebe lernen, es ist individuell. Totaler Schüler zu sein bedeutet die gleichen Höhen wie der Meister zu erreichen.

 

„Im Laufe von 111 Jahren befand sich der Lehrer in Tibet, in der Zeit diente ich ihm mit Eifer.

Er schenkte mir das ganze restlose Wesen seiner mündlichen Lehren – das Wesen seines Geistes.

In all dieser Zeit sammelte ich und schrieb all die von ihm gegebenen Lehren nieder und versteckte sie wie einen kostbaren Schatz.“

Padmasabhawa – Zehn Grundsätze vom geheimen Mantra

 

Es ist wichtig daran zu denke, dass das, was bei dem einen Weg richtig ist, bei dem anderen zu einem Hindernis werden kann. Eine Frau kann Meditation durch Liebe erfahren, weil sie reich mit Liebe ist. Sie würde Meditation als Liebe, als Gebet bezeichnen. Für manche Männer ist der Weg des Gebets nahegelegen, für manche Frauen – der Weg der Meditation. Doch oft ist es für die außerordentlich emotionale und sich ständig wechselnde Psyche der Frau einfach zu eng in dem Rahmen des männlichen Herangehens. Nachdem sie den Weg der Liebe gewählt hat, kann eine Frau genauso wie ein Meister die Leute mit Hilfe ihrer Energie ändern, die Ratschläge geben und ihre Erfahrungen mit der Umwelt teilen.

Am ehesten ist es, dass viele diese Idee nicht ganz verstehen werden, manche Frauen werden sogar darüber empört sein, dass der Weg der Meditation meiner Meinung nach eher für Männer ist. Doch meine Worte sagen nur, dass es zwei Wege zum gleichen Ziel gibt; und es kann nur Ihre Seele wissen, welcher Weg für Sie persönlich bestimmt ist. Vielleicht werden Sie sich, nachdem Sie im Körper einer Frau zur Welt kamen, daran erinnern, welchen Pfad Sie in der Vergangenheit benutz haben und beschließen, ihre Erfahrungen mit neuen Methoden zu bereichern. Ich persönlich bin zu dem Schluss gekommen, dass nur Dschnjana im Bunde mit Bhakti mir die Möglichkeit der Fortbewegung geben (ich erwähne nicht Hatha-Yoga, da es zu meinen täglichen Übungen gehört). Das ist mein Weg der Mitte.

„Im Leben gibt es zwei Ufer, zwei Ufer des Lebensflusses. Es gibt Anstrengung, es gibt Ruhe; es gibt Erwachung, es gibt Traum. Gerade deswegen öffnen sich und schließen sich die Augenlider. Gerade deswegen atmet man ein und aus; gerade deswegen gibt es Geburt und Tod.

Gerade deswegen gibt es Männer und Frauen. Im Leben gibt es zwei Ufer- und derjenige, der die Balance halten kann, erlebt seine eigene Natur. Halte dich nicht fest an einem Ufer. Wenn du dich an einem der Ufer festhältst, hast du deine Wahl getroffen. Du hast die eine Hälfte fest im Griff, die andere hast du ziehen lassen – doch diese zweite Hälfte ist auch göttlich“.

Oscho

Eines der wichtigen Argumente, Yoga zu machen, ist die Möglichkeit ein hoch entwickeltes Wesen in die Welt einzuladen, das vielen anderen Lebewesen helfen kann. Damit Yogas in die Welt kommen, braucht man Eltern, deren Vibrationen (Energie) im Stande sein werden, den nötigen Körper zu schaffen.

Viele weibliche Yogas versuchen es, so spät wie möglich Mutter zu werden. Zum Teil deswegen, weil sie ihr Ego noch nicht ganz losgeworden sind. Wir wollen alles schnell bekommen. Das Streben nach dem Weiterkommen im Yoga wird durch den Wunsch des Egos diktiert, die Früchte dieser Evolution zu genießen (Siddhi, Nirwana, Berühmtheit usw.). Das Ego sagt, dass Kinder Sie bremsen und ablenken werden, doch je mehr Schwierigkeiten Sie haben, desto höher kann Ihre geistige Evolution werden, natürlich unter der Bedingung, dass Sie hart arbeiten werden.

Natürlich, das Konzept der Mutterschaft für eine Frau, die Yoga nicht nur für sich selbst ausübt, sondern als Lehrerin agiert, kann auf den letzten Platz gestellt werden, da jeder Schüler für sie wie ein Kind wäre. Jeder hat seinen eigenen Weg, und man muss sehr bewusst die Prioritäten wählen, das Wichtigste dabei ist es, nicht ins Extrem zu verfallen. Als Mutter von zwei Söhnen kann ich sagen, dass die Mutterschaft meine Evolution zum Teil beschleunigt hat, weil man die Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Kinder trägt, auch dafür, welche Tendenzen in ihm hervortreten werden, deswegen hat man zu sich selbst höhere Forderungen…

Übrigens, Matschig Labdron hatte zwei Söhne und eine Tochter. Mit 23 Jahren traf sie ihren Partner – den indischen Yoga namens Toph Bhadr. Von da an lebten und reisten sie zusammen. Einige Jahre widmete Matschig der Erziehung der Kinder. Im Alter von ca. 35 Jahren ließ sie die Kinder in Obhut ihres Mannes und kehrte zu ihrer Praxis, zu ihren Lehrern zurück. Ihre Kinder erreichten auch den hohen Entwicklungsgrad. Insbesondere der jüngere Sohn und die Tochter.

Das Fundament des Yoga bilden Askese und Selbstdisziplin. Die Yoga-Praxis ermöglicht es einem, bewusst in den schwierigen Situationen zu agieren. Und wenn das Familienleben auf irgendeine Weise Ihnen den Yoga-Weg beschwerlich machen kann (verlangsamen), so kann Yoga auf jeden Fall Ihnen helfen, ein neues Niveau in der Familienbeziehung zu erreichen.

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Die moderne Frau ist ein äußerst aufgedrehtes und unausgeglichenes Wesen, dabei halten viele diese Erscheinungsformen für natürlich, indem sie die Begriffe „Fließbarkeit“ und „Unstabilität“ verwechseln und das Potenzial der kreativen Energie ausschließlich als Libido und Sexualität betrachten. In der heutigen Zeit, in der das männliche Bewusstseinsprinzip regiert, haben Frauen oft den männlichen Lebensstil (Bildungssystem, Karriere, zurzeit gibt es sogar Ersatz-Mutterschaft), sie verstehen sich selbst, ihre Natur, ihre Vorherbestimmung nicht. Deswegen fühlen sie sich unbewusst unglücklich, dabei behandelt sie ungerecht die Umwelt, besonders die Nahestehenden. Die Schiefstellung zugunsten des verstandslastigen Prinzips führt dazu, dass Frauen ihre Intuitionskraft verlieren, indem sie tiefer in die illusorische Welt der Dogmen und Konzepte eintauchen und dabei die intuitive Wahrnehmung der echten Realität verlieren. Deswegen bin ich der Meinung, dass die Yogaübungen für eine Frau eine notwendige Bedingung für ein vollwertiges Leben sind. Ich rufe alle nicht auf, mit dem Kopf in das Yoga einzutauchen, so, dass die Umwelt und das normale Leben drum herum vergessen werden, aber ich rate dringend dazu, verschiedene Praktiken in das tägliche Leben zu integrieren und dabei aufzuwachen und neue Seiten der Realität zu entdecken. Wenn Sie dieses System der Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung anwenden werden, können Sie sich selbst und die Umwelt glücklicher machen. Schaffen Sie eine Lebensweise, in der die Harmonie zwischen Ihrer inneren Natur und dem äußeren Leben Platz hätte, in der keinen Widerspruch zwischen Lebensstil und innerem Strom entstehen kann, fühlen Sie die Harmonie und den Rhythmus. Wenn man sich innerlich Richtung Westen und äußerlich Richtung Osten bewegt, dann werden auf jeden Fall Spannung, Unruhe, Probleme und Traurigkeit auftreten, in solchem Fall sind Leiden unausweichlich…

 

„Laufe nicht. Dies ist nicht dein Weg, nicht deine Natur, nicht die Natur deines Wesens. Der Krieg ist jeder deinen Zellen inne. All dein Blut bis zum letzten Tropfen ist das Blut von Kschatrij, vom Krieger. Auch wenn dir die Flucht in die Wälder gelingt, du wirst nicht zum Einsiedler werden können. Ohne Bogen wirst du deine Seele verlieren – daraus ist deine ganze Persönlichkeit gewebt. Der Weg deines Wesens befindet sich auf der Schneide deines Schwertes. Wenn du das Schwert loslässt, wirst du mit Staub bedeckt. Du wirst nicht nur das Schwert, sondern sich selbst verlieren. Die Individualität deines Wesens wird verlorengehen. Deshalb laufe nicht weg von deiner Natur. Zuerst erkenne richtig deine Natur. Dann, in diesem Erkennen, lass die Natur alles machen, was Gott durch sie durchströmen möchte. Dann werde einfach du dem leeren Durchgang.“

Bhagawat-Gita

 

Ich hoffe, dass dieser Artikel all denen mehr Zuversicht gibt, die zumindest schon einmal bereut hatten, in diese Welt im weiblichen Körper gekommen zu sein; dass der Artikel mit neuen Farben das Leben derer bereichert, die ihren Weg der Selbstverwirklichung durch Yoga- Dogmen eingeschränkt hatten; ich hoffe auch, dass der Artikel, sei es nur für einige Augenblicke, den Zustand des Bewusstseins bei denen verstärkt, die diesen Text gelesen haben, und zu der Erkenntnis geführt hatte, wie wichtig es ist, Yoga in der modernen Welt zu verbreiten!

„…Du musst langsam vorwärts kommen, indem du Widmungen erhältst, ohne Angst, in Sansara zu fallen, als ob du ein auf den Thron aufsteigender Prinz wärest….

….Du musst alle Quellen vergleichen und alle philosophischen Schulen des Dharma verstehen, als ob du eine Biene auf der Suche nach ihrem Bienenstock wärest.

Du musst all die vielen Lehren zusammenführen, indem du begriffen hast, dass sie alle einen Geschmack haben, als ob du ein Kaufmann wärest, der all seinen Gewinn zusammenrechnet.

Du musst den Gipfel des Wissens erreichen und klar und deutlich den Sinn all der Lehren verstehen, als ob du den Berg Sumeru bestiegen hast.“

Padmasabhawa – Zehn Grundsätze vom geheimen Mantra

Glück für alle Wesen in allen Welten! Om!

Autorin des Artikels – Yoga-Lehrerin Jaroslawna Putschnina

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